A Star is Born (Village Cinemas)

Mag.a Susanne Hofmann

Kinoausflug der Klasse 4b (Schuljahr 2018/19) am Donnerstag 25. Oktober,

(mit Prof.in Wurmsdobler und Prof.in Hofmann)

Am Donnerstag, 25.Oktober, direkt nach einer aggravierten Episode des Ernst des Lebens, nämlich der Englischschularbeit, begannen für die Klasse 4b (Schuljahr 2018/19) sozusagen die Herbstferien. Wir fuhren mit der SBahn praktisch direkt ins Kino zu A Star is Born mit Bradley Cooper (Hangover) und Lady Gaga (alles andere).

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Die vorliegende Version lässt sich voll ein auf Zeitgeist und Popkultur, Suchtpsychologie incl. Codependenz, Härte und Zärtlichkeit, bleibt dabei stets jugengfrei und authentisch und blickt auch achtsam auf drei Vorläuferversionen, um diese clever zu zitieren, aber auch mit Entschiedenheit zu kontrakarieren. Der moderne Star, der hier geboren wird, wird zwar fast gegen ihren Willen, aber doch „entdeckt“, entwickelt sich daraufhin selbstbestimmt, verwirklicht ihre Visionen und macht genau jene Abstriche, die zum Erfolg führen (zum Beispiel folgt sie trotz leicht kratzbürstigem Widerstreben dann doch brav den Konzepten ihres farblosen Wirschaftsheini-Unsympathler-Manager-Dudes) und sich doch mit ihrem Selbstentwurf vereinbaren lassen, und sie umgibt sich mit einem Stab von Leuten, die sie familiär verankern, sie künstlerisch und kommerziell feinschleifen und (etwas zögerlicher vielleicht) für ihre Beziehung den nötigen Raum geben. Dass es dem Seher trotzdem Leid tut, wenn sie beziehungmythologisch wichtige Duette kurzerhand alleine präsentiert (und zwar gut!) weil Jack suchtrückfallsbedingt ausfällt, oder sie beim Emmy-trächtigen poppigen Dancefloor HipHop (whatever) (guter Mainstream) landet und dem Country Rock (guter Alternative Indie Rock) den Rücken kehrt oder kehren muss, weil Jack es nicht packt, ist einer der interessanteren Winkelzüge des Drehbuchs. Sie würde das Opfer gerne gebracht haben, jedoch, es wird heroischer Weise nicht angenommen. Sie muss allein weiter machen, aber sie kommt zurecht. Das Musik Business ist eben - ein Business und Ally „was not born yesterday“, sprich sie ist, trotz ursprünglichem Job im Restaurant, nicht auf der Nudelsuppe dahergeschwommen. Vielleicht nahm der Film hier ein bisschen lose Enden von Filmen wie Crazy Heart (2009) und Country Strong (2010) und eventuell sogar La La Land (2016) auf, oder man erinnert sich an sie, wenn man sie denn gesehen hat.

Leider gab es eine Länge im Mittelteils des Films, deren Funktion es war in großen exemplarischen Zügen die diametral ausgerichteten psychologischen Grundströmungen der Charaktere und deren Grenzen im Spannungsfeld der Popmusikindustrie als gnadenlos sich in ihre Beziehung hineintreibenden Keil zur Darstellung zu bringen, und diese Länge brachte es mit sich für einige Wenige und tatsächlich immer weniger werdenden der vollzählig anwesenden 4BlerInnen, ihre noch immer etwas entwicklungsfähige Aufmerksamkeitsspanne deutlich hörbar zu machen. Sie waren mitgekommen um schöne Stunden mit ihren Freunden zu verbringen und befanden es für notwendig, diese Freunde durch lauthalse Kommentare und andere Laute über die im Film angebotenen Dialoge und Vorgänge hinweg mit einer Filmkritik zu erfreuen. Denn was sie zu sagen hatten war von vordringlicher Wichtigkeit. Leider waren nicht, wie im Sommer, auch noch andere Schüler aus anderen Schulen anwesend denen man diese superiore Seherkompetenz demonstrieren konnte. Man war unter sich und konnte sich mit systematischem Verkleckern und Verstreuen der um teures Geld erworbenen Snacks, offensichtlich ein integrativer Bestandteil des Kinogenusses, während der Überlängen des Films zerstreuen.

Allerdings waren die meisten der Klasse 4b (Schuljahr 2018/19) Mann und Frau genug, sich mit Anstand zu langweilen, und sie verließen den Kinosaal gemeinsam mit ihren Habseligkeiten und den Resten und Gebinden ihrer Snacks, und nur einige wenige mussten dazu angehalten werden. Es geht voran. Bald werden wir theaterreif sein.

Ein Kritikpunkt am Film: der Auftritt von Brandi Carlile war VIEL ZU KURZ!! Nichts gegen Lady Gaga, aber Brandi... wann spielt endlich sie in so einer Rolle! Aber bitte mit ihrer eigenen Musik!

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